Leinenaggression


Leinenaggression kann viele Ursachen haben oft auch eine Mischung aus mehreren Ursachen. Da haben wir zum einen


1) die Stimmung des Halters wenn er mit dem Hund Gassi geht. Ob traurig, ängstlich oder auch genervt und aggressiv das alles ist ein "Alarm Signal" für den Hund. Etwas ist anders, das quittiert er dementsprechend. 


2) Dann haben wir da noch meinen geliebten Satz "Druck erzeugt Gegendruck" hält man die Leine stramm und ermahnt den Hund scharf ist das Druck. 


3) Fehlverknüpfung entsteht oft durch Unwissen, so meinen es die Halter nur gut wenn sie den Hund streng ermahnen wenn er einen Artgenossen erblickt oft rucken die Besitzer dann auch noch an der Leine. Der Hund verknüpft dies dann alles negativ mit dem Anblick eines Hundes. 


4) "Nur mal kurz Hallo sagen" Leinen Kontakt ist häufig die Ursache. Siehe Beitrag "Nur mal kurz Hallo sagen" 


5) Aus einem Hund der als Welpe immer "Hallo" sagen durfte entsteht ein sehr gefrusteter Hund. Man wollte doch alles richtig machen und hat den Hund "sozialisiert" indem er zu fast jedem Hund durfte nun ist er gefrustet. 


6) Individualdistanz jeder Hund hat sie, jeder braucht sie. Vergrößert den Abstand, macht einen Bogen um den fremden Hund das wirkt für beide Seiten deeskalierend. 


7) Auch negative Erlebnisse können der Grund sein, ganz im Sinne von 'Angriff ist die beste Verteidigung'


Aber wie kannst du dagegen wirken und was solltest du so gar nicht tun?



Zunächst einmal, hör nicht auf die Worte anderer Hundebesitzer, lass dich nicht unterkriegen und vor allem lass dir die Worte nicht nah gehen. Dinge wie "gib den Hund ab" oder "Du hast den nicht im Griff" bis zu "nehmen Sie den gefährlichen Hund da weg" sind wahrscheinlich schon Sätze die du täglich zu hören bekommst. Du suchst dir einsame Wälder oder Wege und gehst an Orten spazieren die so unerkundet wie die tiefen der Meere sind, nur damit du dir nicht anhören musst wie unfähig du seist. Natürlich bist du irgendwann verzweifelt und zweifelst auch an dir und deinem Können. Wenn ein Hund kommt, nimmst du wahrscheinlich schon reiß aus. Aber sei unbesorgt, ich stelle dir hier Tipps zusammen die helfen und gebe dir Ratschläge wie du es nicht machen solltest.



Diese Dinge solltest du NICHT tun

- an der Leine ziehen (Druck erzeugt Gegendruck)


- deinen Hund anschreien 


- ihn unterwerfen oder anderweitig unterdrücken 


- kneifen oder anderweitig wehtun 


- mit Wasser bespritzen 


- Rasseldosen verwenden 


- ignorieren des Verhaltens verschlimmert es nur


Du kannst mit all diesen Dingen auch Fehlverknüpfungen hervorrufen. So kann der Hund vielleicht damit aufhören, verknüpft mit dem Schreck oder Schmerz vielleicht das was er eben gesehen hat das kann z.B  ein Kind oder ein Jogger sein.


Diese Dinge kannst du tun

- Individualdistanz des Hundes kennen, bei ängstlichen oder unsicheren Hunden, den Abstand vergrößern zum anderen Hund, nicht frontal an der kurzen Leine auf den anderen Hund zu. Lauft einen leichten Bogen.

- Bleib ruhig und entspannt, Verfall nicht in Panik wenn du einen Hund siehst du überträgst das auf deinen Hund.

- Arbeite an eurer Beziehung (Bindung&Vertrauen)

- Akzeptiere das ihr ein Rudel seid das heißt das ihr zusammenarbeitet nicht das du ihn untergräbst. Aggression hat im Training nichts zu suchen und ist nicht förderlich.

- Viele Hundetrainer sagen dir du sollst den Hund ins Sitz oder Platz bringen dann könnte er keine Aggression zeigen. Das ist so nicht richtig! Dein Hund wird dennoch aggressiv, ängstlich oder unsicher reagieren. Die richtige Lösung ist hier das Alternativ Verhalten. Biete deinem Hund ein Verhalten an was er stattdessen zeigen soll.

- Belohnen ist wichtig, sollte aber nicht im falschen Moment erfolgen 




Traurig finde ich das viele Hundetrainer sich nicht wie ich die Mühe zu machen den Haltern zu erklären woran das Problem liegen kann oder wie sie trainieren sondern einfach nur ihre Preise nennen und ein Zeitversprechen "in 2 Wochen keine Leinenaggression. 200€ für das Intensivtraining" unseriös hoch 10. Zum einen ist ein Hundetrainer kein Restaurant mit Karte und zum anderen möchte der Besitzer wissen wie der Trainer trainiert. Das wird bei vielen komplett verwehrt man soll ja das Geld überweisen und glücklich mit dem sein was man bekommt. 


Ein guter Hundetrainer wird dir auch keine Zeitangabe geben er wird dir nicht sagen "in 2 Wochen ist das kein Problem" denn jeder Hund und jeder Mensch lernt unterschiedlich schnell. Glaubt nicht alles was euch versprochen wird, hinterfragt gewisse Trainer und wenn sie noch so bekannt sind!

Gebt nicht auf! Bleibt am Ball! Wenn ihr nicht weiter kommt und die Situation nicht einschätzen könnt dann holt euch die Hilfe einer Fachperson. Das ist kein Zeichen von Schwäche,es zeugt von Stärke sich Fehler einzugestehen und sich helfen zu lassen.